Corona – Streamingvideos

Ich bin unglaublich dankbar, daß ich neben allen Absagen, der politischen Arbeit mit meiner Petition, einigen "Homevideo"-Versuchen und vielen anderen unerwarteten Begleiterscheinungen trotzdem von Zeit zu Zeit noch ganz offiziell singen und damit meiner Berufung nachgehen durfte und darf!
Das mit Abstand eindrucksvollste Ereignis in dieser Hinsicht, vor allem auch in seiner Funktion als Zeitdokument, war ganz klar die Johannespassion am Karfreitag in der Leipziger Thomaskirche. Aber es war glücklicherweise nicht das einzige! Deshalb will ich hier nun alle weiteren derartigen Aktionen und Auftritte zusammenfassen.
All diese Veranstaltungen wurden übrigens auch finanziell honoriert; zwar zumeist nicht in "normaler", angemessener Höhe, so daß ich meinen Lebensunterhalt davon bestreiten könnte, aber es wurde dennoch darauf geachtet, daß alle Beteiligten auch ein Honorar erhalten. Dafür bin ich ebenso dankbar.
Wer aber - nur nebenbei bemerkt - dieses Honorar gern ein klein wenig aufstocken möchte, damit ich auch in Zukunft (wann auch immer dieser kulturelle Shutdown vorbei sein wird) weiterhin Musik zu "Gottes Ehre und Recreation des Gemüths" (J.S.Bach) machen kann, der ist natürlich herzlich willkommen!

Hier nun also einige Online-Konzerte bzw. -Gottesdienste, an denen ich beteiligt war.

BTHVN 2020, Salomonsaal des Klosters Aldersbach (Mai 2021)

Beethoven hätte 2020 fast schon inflationär geehrt werden sollen, so auch in einem Projekt im Kloster Aldersbach. Aber wir konnten es im Mai 2021 glücklicherweise nachholen und einige kaum bekannte Ensemble-Werke musizieren und aufnehmen.
Es singen:
Andrea Lauren Brown, Anna-Lena Elbert - Sopran
Nora Steuerwald, David Erler - Alt
Benjamin Glaubitz, Alexander Bischoff - Tenor
Niklas Mallmann, Joachim Höchbauer - Baß

Am Klavier begleitet (und spielt eine großartige Sonate des Komponisten): Kae Shiraki

 

#AufTakt - Hoffnung, Herz Jesu Kirche Weimar (28.03.2021)

Am Palmsonntag fand in Weimar eine bewegende Passionsandacht statt. Gemeinsam mit dem Deutschen Nationaltheater und der Staatskapelle Weimar, den ACHAVA Festspielen Thüringen, dem Thüringer Bach Collegium, der katholischen Kirchgemeinde „Herz Jesu“ Weimar und der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar sowie der Stadt Weimar wurde eine solidarische Initiative für freiberufliche Künstlerinnen und Künstler gestartet.
Und so durfte ich eine stark gekürzte, aber nicht minder bewegende Matthäuspassion singen - die einzige im Jahr 2021.

Mitwirkende waren
Timo Gothe – Pfarrer der katholischen Pfarrei Herz Jesu Weimar
Eleonore Marguerre, Ylva Sofia Stenberg – Sopran
David Erler – Altus
Uwe Stickert – Tenor
Tobias Berndt – Bass
Hasko Weber – Sprecher
Jörg Reddin – Orgel
Alexandre Castro-Balbi – Violoncello
Raphael Hevicke – Violine
David Caravaca – Viola
Frithjof Martin Grabner – Violone
Gernot Süßmuth – Violine und musikalische Leitung

Die wunderbare Arie "Erbarme dich", die natürlich nicht fehlen durfte, startet bei Minute 28:15

 

 

Gottesdienst zum Bachgeburtstag, Thomaskirche Leipzig (21.03.2021)

Auch den 336. Geburtstag Johann Sebastian Bachs durfte ich gemeinsam mit den wunderbaren Kollegen des Calmus Ensemble Leipzig ausgestalten. Im Online-Gottesdienst aus der Thomaskirche Leipzig sangen außerdem der Thomanerchor und das ensemble amarcord, Thomasorganist Ullrich Böhme spielte die Orgel, Thomaskirchenpfarrer Martin Hundertmark hielt die Predigt. Eine Produktion der Bell Media München-Leipzig.

Ich singe mit Calmus die Motette "Lobet den Herrn, alle Heiden" (BWV 230), ab Minute 21:58

 

 

Universitätsgottesdienst Leipzig (Laetare, 14.03.2021)

Mit den wunderbaren Kollegen des Calmus Ensemble Leipzig war ich eingeladen, die musikalische Ausgestaltung des Universitätsgottesdienstes im Paulinum Leipzig zum Sonntag Laetare zu übernehmen.

Neben Werken von Josquin und Johann Sebastian Bach wählten wir vier Uraufführungen aus dem eigens für Calmus in der Corona-Zeit entstandenen "Mosaik"-Projekt (coming soon...) aus, darunter eine echte Rarität, nämlich eine Komposition von mir selbst über die Bibelverse Matthäus 24, 10 & 13 - zu hören direkt vor der Predigt.

Predigt & Liturgie: Dr. Kerstin Menzel
Lesung & Gebet: Aline Ott
Orgel: Universitätsorganist Daniel Beilschmidt
Gesang: Calmus Ensemble (Anja Pöche, David Erler, Friedrich Bracks, Ludwig Böhme, Manuel Helmeke)
Produktion: Ole Depenbrock, Frank M. Lütze (Kamera), Sebastian de Vries (Ton und Schnitt), Tobias Haueis (Schnitt), Markus Haaks (Küsterdienst)

 

Musik:

Andrew Cusworth (*1984): All our numbered lives (UA) 00:11
Josquin des Préz (1450/55–1521): De profundis. Motette über Psalm 130 04:51
David Erler (1981): Qui autem permanserit (nach Mt 24,10.13) (UA) 11:23
Paul Moravec (*1957): I'll go on (UA) 19:39 (in der Predigt)
Wochenlied: Jesu, meine Freude (EG 396,1.3.6; Satz: Johann Sebastian Bach)
25:31
Ingo Bredenbach (*1959): MOSAIK 2020 für CALMUS (UA) 31:10
Johann Sebastian Bach (1685–1750): Präludium a-Moll, BWV 569 32:21

Barock@home, Episode 6 - Musik für die Himmelsburg (Oktober 2020/Februar 2021)

Ein weiteres Mal durfte ich mit der Bachakademie Stuttgart für das Podcast-Format "Barock@home" singen, diesmal die Antrittskantate Johann Sebastian Bachs für den Weimarer Hof: "Himmelskönig, sei willkommen" (BWV 182).
Der Künstlerische Leiter Hans Christoph-Rademann und der Chefdramaturg Henning Bey steuern wieder allerhand Wissenswertes im fachkundigen Gespräch bei, so daß man die Musik am Ende mit ganz anderen, offeneren Ohren hören kann.

Es singen und musizieren unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann:
David Erler - Alt
Benedikt Kristjánsson - Tenor
Tobias Berndt - Baß
Gaechinger Cantorey

 

Johann Kuhnau - "Singet, springet, jubilieret" (Juli/Dezember 2020)

Trotz allem gab es auch 2020 wieder eine Aufnahme im Rahmen unserer Johann-Kuhnau-Gesamteinspielung. Diesmal jedoch wurde die CD-Produktion ergänzt durch eine Videoproduktion, für die wir drei der fünf Kantaten für die CD als Live-Konzert in der Philippuskirche Leipzig aufnehmen konnten.
Da das inhaltliche Thema 2020 noch einmal "Weihnachten & Neujahr" war, lag es nahe, dieses Konzert als Online-Streaming in der Vorweihnachtszeit zu veröffentlichen - et voilà: nun gibt es endlich auch einmal einen echten Live-Mitschnitt dreier Kantaten. Es sind die folgenden:

  • "Uns ist ein Kind geboren" (ehemals BWV 142)
  • "Das Alte ist vergangen"
  • "Wie schön leuchtet der Morgenstern"

Es musizieren Opella Musica (Besetzung: Isabel Schicketanz, Heidi Maria Taubert, David Erler, Tobias Hunger, Friedemann Klos) und camerata lipsiensis, von der Orgel aus leitet gewohnt souverän Gregor Meyer.
Und die beiden weiteren Kantaten gibt es dann natürlich auf CD Vol. 7 zu hören, die Ende 2021 erscheinen wird.

 

Palestrina - A global prayer for the people (20.-21. November 2020)

Der November bescherte uns allen wieder einen "Lockdown light" - die Kultur wurde dabei leider erneut komplett heruntergefahren, trotz funktionierender Hygienekonzepte und trotz nachweislicher Sicherheit. Unabhängig davon, was das über das kulturelle Bewußtsein unserer Regierung aussagt (nichts Gutes!): Gottesdienste blieben dennoch erlaubt. Und so hatte mein lieber Freund und Kollege Thomas E. Bauer die Idee, ein 24-Stunden-Gebet zu organisieren, passenderweise mit Musik von Giovanni Pierluigi da Palestrina, dem nachgesagt wird, er hätte schon einmal die Musik gerettet (nämlich beim Tridentinischen Konzil). Das Bistum Augsburg mit seinem Bischof Bertram Meier und der Augsburger Dommusik konnte für diese Idee begeistert werden, und so trafen sich mehrere Vokalensembles und eine Handvoll Instrumentalisten zu einer 24stündigen musikalischen Gebets-Meditation im Augsburger Dom.
Ich durfte mit den "Vokalsolisten Konzerthaus Blaibach" einige Male singen, unter anderem die "Missa Papae Marcelli" zum Auftakt und zum Abschluß, aber auch weitere Messen, Motetten und ein gesamtes Buch der Lamentationen.
Welch ein Mammut-Projekt, in so kurzer Zeit entstanden, und so betörende Kraft entwickelnd: es wurde wirklich zum Gebet, was da aus dem Augsburger Dom in die Welt gestreamt wurde! Möge es Wirkung zeigen.

Noch kann man die einzelnen Teile nachschauen:

Teil 1
Teil 2
Teil 3

Festiwal Goldbergowski Gdansk (November 2020)

Schon im Sommer hätte ich eigentlich mit den Ensembles Musica Fiata und Capella Ducale unter der Leitung von Roland Wilson in Gdansk (PL) beim Festiwal Goldbergowski gastieren sollen. Auch daraus wurde leider nichts, aber das Festival entschied, trotz allem eine kleinere Online-Version durchzuführen. Und so durften wir ein Programm mit Musik aus Danzig in einer Berliner Kirche als Live-Konzert im "One-Take-Recording" aufnehmen. Dieses wurde dann als Streaming-Konzert über die Kanäle des Festivals präsentiert.

Wir musizierten folgendes Programm:

  • Kaspar Förster (1617-1673): Congregantes Philistei (Dialogi Davidis)
  • Heinrich Schütz (1585-1672): Vater Abraham (Ms. Danzig)
  • Kaspar Förster: Viri Israelite (Dialogus de Juditha e Holoferne)

Es singen und musizieren die Ensembles Musica Fiata und Capella Ducale (Magdalena Podkoscielna, David Erler, Tobias Hunger, Wolf Matthias Friedrich) unter der Leitung von Roland Wilson.

 

Barock@home - Schütz im 30jährigen Krieg (Juni 2020)

Auch die Bachakademie Stuttgart stellte sich schnell auf die neuen Gegebenheiten ein und entwickelte ein ganz neues Online- bzw. Podcast-Format: "Barock@home".
Der Künstlerische Leiter Hans Christoph-Rademann und der Chefdramaturg Henning Bey diskutieren in einem privaten Setting über ausgewählte Musik, und die Klangbeispiele werden von verschiedensten Ausführenden unter dem Label der Gaechinger Cantorey beigesteuert. Alles in allem also ein echtes Online-Musikbildungs-Angebot, das auch in der FAZ hochgelobt wurde.

Für die zweite Folge nun wurde Musik von Heinrich Schütz ausgewählt, und ich hatte das Glück und die große Freude, hier mit einigen lieben und wohlvertrauten KollegInnen in der Stuttgarter Johanneskirche am Feuersee die Hörbeispiele singen zu dürfen.

Es singen und musizieren unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann:
Isabel Schicketanz, Marie Luise Werneburg - Sopran
David Erler - Alt
Georg Poplutz - Tenor
Tobias Berndt - Baß
Matthias Müller - Violone
Stefan Maass - Laute
Michaela Hasselt - Orgel

 

Bach-Marathon, Leipzig 13./14. & 20./21.06.2020

Das Bachfest Leipzig ist weltweit wohl DAS Bach-Festival schlechthin, mit internationalem Flair auf Seiten des Publikums und selbstverständlich auch auf Seiten der Mitwirkenden. 2020 sollte das eigentlich auf die Spitze getrieben werden: unter dem Motto "Bach - We are family" waren unzählige Bach-Chöre und -Ensembles aus aller Welt eingeladen, das wohl größte "Bach-Familien-Treffen" zu veranstalten, das die Musikwelt bisher gesehen hat. Dank Corona mußte dies nun kurzerhand auf 2022 vertagt werden, das Bachfest wurde abgesagt.
Aber der Leipziger ist ja bekanntlich "fischelant", und Bachfest-Intendant Michael Maul ohnehin. Also machte man aus der Not eine Tugend, besann sich auf das enorme Potential, das Leipzig selbst zu bieten hat und unterstützte zugleich tatkräftig die derzeit so gebeutelten freiberuflichen MusikerInnen. Das Ergebnis war ein ganz neues Format: der Bach-Marathon! An den beiden ursprünglichen Bachfest-Wochenenden sangen und spielten ca. 150 Freiberufler aus Leipzig und Umgebung, ergänzt um einige wenige dennoch angereiste "Leuchttürme" der Szene, insgesamt etwa 1500 Minuten Bach. Via Internet konnte dennoch die ganze Welt zu Gast sein und diesen großen Schatz miterleben: die Leipziger Bach-Familie musizierte Leipziger Werke an den historischen Stätten Leipzigs für die weltweite Bach-Familie. Ein Hoffnungszeichen inmitten der Pandemie, Seelentrost "zur Ehre Gottes und Recreation des Gemüths", und überdies enorm berührend, die vielen Grüße der eben nicht angereisten Bach-Chöre und -Enthusiasten aus aller Welt zu sehen.

Alle vier Bach-Marathon-Tage gibt es auf dem youtube-Kanal des Bach-Archivs nachzuschauen. Hier nun die Veranstaltungen, in denen ich mittun durfte:

Eröffnungskonzert, 13.06.2020

Johann Sebastian Bach:
Himmelfahrtsoratorium (BWV 11)
(ab 1:03:18)

Gottesdienst mit Gotthold Schwarz, 14.06.2020

mit Johann Sebastian Bach:
O Ewigkeit, du Donnerwort (BWV 20)

Calmus-Ensemble, 13.06.2020

Johann Sebastian Bach:
Motetten BWV 229/230/225

Gottesdienst mit Ton Koopman, 21.06.2020

mit Johann Sebastian Bach:
Ach Herr, mich armen Sünder (BWV 135)

Mai.Klang 2 - Musik aus Chemnitzer Kirchen (16.05.2020)

In einer Zeit, in der nahezu alle Veranstalter und vor allem auch Kirchen nur Absagen verschickten, hat mein lieber Kollege und Freund Sebastian Schilling das Gegenteil gemacht: er hat gemeinsam mit mehreren Chemnitzer Kirchgemeinden die Online-Konzertreihe "MAI.KLANG" erfunden und organisiert. An mehreren Wochenenden im Mai gab es somit etwa halbstündige musikalische Andachten im Internet zu erleben. Und den zweiten Termin am 16.05.2020 durfte ich mit ihm und drei weiteren wunderbaren Musikerkollegen ausgestalten. Auch dies war und ist ein echtes Hoffnungszeichen inmitten dieser von vielen Unsicherheiten geprägten Zeit, für das ich von Herzen dankbar bin!
Entsprechend zuversichtlich gestaltete sich auch die Werkauswahl. Nach dem österlichen Surrexit pastor bonus ("Der gute Hirte ist auferstanden") von Samuel Capricornus stand der Psalm 30 In te Domine speravi ("In dich, Herr, habe ich gehofft") in einer Vertonung von Johann Albrecht Kress im Zentrum des MAI.KLANGs. Abgerundet wurde das Programm mit Johann Philipp Kriegers freudig-jubelndem Singet fröhlich Gotte. All das ist musikalischer Ausdruck von Zuversicht und Gottvertrauen, reflektiert noch einmal in den geistlichen Impulsen der beiden Pfarrerinnen. Ein echter Grund zur Dankbarkeit also, auch für uns Ausführende.
In der St. Andreaskirche Chemnitz-Gablenz musizierten wir als CAPELLA TRINITATIS in der folgenden Besetzung:
David Erler - Altus
Cosima Taubert - Violine
Carsten Hundt - Violone
Tobias Hecker - Chitarrone
Sebastian Schilling - Orgel und Leitung

 

LIVE IST LIFE! (03.05.2020)

Am 03.05.2020 fand die 1. Musikalische Kundgebung Thüringens statt - eine Demonstration mit musikalischer Untermalung. Auf Initiative der Achava Festspiele Thüringen und ihres Intendanten Martin Kranz sowie des Thüringer Bach Collegiums unter der Leitung von Gernot Süßmuth wurde unter anderem auf die prekäre Lage freischaffender Künstler, aber auch der Kultur als solche in Zeiten von Corona aufmerksam gemacht.
Nicht eine Demonstration gegen etwas, sondern für die Kultur, wie der ebenfalls anwesende Ministerpräsident Bodo Ramelow in seinem sehr hörens- und bedenkenswerten Grußwort betonte. Neben ihm und der Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar, Dr. Ulrike Lorenz, durften einige per Los bestimmte Zuhörer auf dem Orangerieplatz des malerischen Schlosses Bellevue vor den Toren Weimars live vor Ort sein. Natürlich mit entsprechendem Abstand und mit Mundschutz (eine absurde Vorschrift für eine Veranstaltung im Freien). Ich durfte dabei nicht nur einige Worte sprechen, sondern vor allem auch das wunderbare "Ach, dass ich Wassers gnug hätte" von Johann Christoph Bach singen. Außerdem erklang jeweils ein Konzert von Johann Sebastian Bach und Antonio Vivaldi.
Die Veranstaltung wurde so zum Hoffnungszeichen für die Kultur, zugleich aber auch zu einer Demonstration dafür, wie sich die Auflagen und Beschränkungen auf das gemeinsame (oder eben nur bedingt gemeinsame) Musizieren auswirken, auch durch die Open-Air-Situation.

 

Gartenkonzert an der Bethanienkirche Leipzig (18.04.2020)

Die Leipziger Bethanienkirche und Thomaskantor Gotthold Schwarz hatten die schöne Idee, auch am Wochenende nach Ostern, zum Sonntag Quasimodogeniti, eine zeitlich passende Kantate aufzuführen. Also wurde (tatsächlich sehr spontan) die wunderbare Bach-Kantate "Am Abend aber desselbigen Sabbats" (BWV 42) geprobt und sodann im Garten der Leipziger Bethanienkirche als leicht anarchisches Garten- und Spazierkonzert aufgeführt. Hinter dem Gartenzaun konnten die Menschen vorbeiflanieren oder auch kurz stehenbleiben und diesem musikalischen Gruß lauschen - was auch sehr dankbar angenommen wurde.
Die Kantate wartet dabei auch mit sehr passenden Textbezügen auf ("Wo zwei und drei versammelt sind", "Verzage nicht, o Häuflein klein" usw.) - und mit einem sehr aktuellen Schlußchoral:
"Gib unsern Fürsten und aller Obrigkeit Fried und gut Regiment, daß wir unter ihnen ein geruhig und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit."
Die Begrüßung sprach Pfarrer Staemmler-Michael von der Bethanienkirche, die Mitwirkenden waren:

Isabel Meyer-Kalis - Sopran
David Erler - Alt
Wolfram Lattke - Tenor
Annelie Matthes, Elisabeth Grümmer - Oboe
Katharina Arendt, Eva Salonen - Violine
Gundula Rauterberg - Viola
Hartmut Becker - Violoncello
Tilman Schmidt - Kontrabaß
Michaela Hasselt - Orgel
Thomaskantor Gotthold Schwarz - Baß & Leitung

 

Ostergottesdienst aus der Thomaskirche (12.04.2020)

Was wäre Ostern ohne Musik, ohne "Christ ist erstanden", ohne die gesungene Auferstehungsbotschaft?

Das dachte sich glücklicherweise auch Thomaskantor Gotthold Schwarz, und so durfte ich am offiziellen Oster-Internet-Gottesdienst aus der Leipziger Thomaskirche teilnehmen.
Wir musizierten einen Kantatensatz von Georg Philipp Telemann und die (damit es von der Zeitdauer her paßt, leicht bearbeitete) Kantate "Christ lag in Todes Banden" von Johann Sebastian Bach. Orgelmusik, Gemeindegesang und natürlich Geistliches Wort fehlen auch nicht. In diesem Sinne also, verbunden mit dem österlichen Gruß "Der Herr ist auferstanden!", und weil die Auferstehung für uns Christen ja tagtäglich relevant ist: Frohe Ostern!

 

Hauskonzert für Hongkong (02.04.2020)

Mitte März gab es in Hongkong die zweite Corona-Welle, aufgrund derer die Menschen dort erneut zuhause bleiben mußten. Aus diesem Grund hat das Goethe-Institut Hongkong die Reihe "Hauskonzert" ins Leben gerufen: jede Woche konnten so Musiker aus Deutschland den Menschen in Hongkong auf musikalischem Weg ein wenig Hoffnung und Zuversicht nach Hause bringen.
Mit ganz wunderbaren Kollegen unter der Leitung von Gregor Meyer durfte ich den Auftakt zu dieser kleinen Konzertreihe im April bilden.
Wir entschieden uns für eine Kantate von Johann Kuhnau über den Text von Psalm 121 ("Ich hebe meine Augen auf") sowie "Gott lebet noch" aus dem Schemelli'schen Gesangbuch von Johann Sebastian Bach. Beides auch textlich sehr gut dazu geeignet, in diesen so unwirklichen Zeiten für Auferbauung zu sorgen.

"Gott lebet noch! Seele, was verzagst du doch?
Will dich alle Welt verlassen, du weißt weder aus noch ein,
Gott wird dennoch dich umfassen und im Leiden bei dir sein.
Gott ist, der es herzlich meinet, wo die Not am größten scheinet!
Seele, so bedenke doch: lebt doch unser Herrgott noch."