Jurytätigkeit, Kuhnau und Calmus-Mosaik

Nach längerer Zeit war es wieder einmal soweit: ich hatte die Ehre, als Juror tätig zu sein, nämlich für den „Southeast Asia Bach Competition 2025“. Gemeinsam mit dem künstlerischen Leiter, meinem lieben Freund Dr. David Chin, durfte ich sämtliche Bewerbungen für das Fach Gesang anhören und bewerten, und ich habe drei wunderbare Sopranistinnen und einen tollen Tenor als Finalisten benennen dürfen. Es war eine spannende und durchaus auch herausforderne Aufgabe (meine erste Finalisten-Liste war umfangreicher), und ich drücke den Finalisten in allen Fächern die Daumen für die Endrunde, die im Juli in Kuala Lumpur stattfinden wird! Die Bekanntgabe der Finalisten erfolgte online und kann noch nachträglich angeschaut werden, inklusive kurzer Hörbeispiele aller Finalteilnehmer.

Außerdem ist schon wieder ein neuer Notenband beim Verlag Breitkopf & Härtel erschienen: diesmal die wunderschöne Weihnachtskantate „Wie schön leuchtet der Morgenstern“. Eigentlich eine Tenor-Solokantate, aber angereichert mit drei Tuttisätzen, und mit Streichern, Flöten und Hörnern angemessen festlich besetzt. Diese Komposition ist eine etwas bekanntere aus Kuhnaus Feder, und ich freue mich, daß ich dafür nun auch endlich eine praktische und allgemein verfügbare Ausgabe vorlegen kann. Als Klangeindruck empfehle ich diesmal sehr gern einen Live-Mitschnitt, der im Rahmen unserer Gesamtaufnahme entstand.
Jetzt also erhältlich bei Breitkopf & Härtel!

Und zu guter Letzt freue ich mich sehr, daß ein Projekt wieder online gegangen ist, an dem ich 2021 als Vakanzvertretung beteiligt war: das sogenannte „Calmus-Mosaik„! Mit dem Calmus Ensemble Leipzig durfte ich insgesamt sage und schreibe 41 Uraufführungen entdecken, einstudieren und aufnehmen, allesamt Miniaturen, die als vielfältigste Reaktionen auf die Corona-Zeit entstanden sind. Ich selbst habe recht spontan auch eine Miniatur beigesteuert, und nachdem die entsprechende Website aus rechtlichen Gründen für eine ganze Weile offline war, kann man nun sämtliche Informationen dazu wieder entdecken. Besonders spannend sind nämlich, wie ich finde, auch die persönlichen Worte der Komponisten zu den jeweiligen Stücken, und sogar die Noten kann man anschauen (Empfehlung: führen Sie sich doch mal die Noten von „Parranda funebre“ von Maria Gabriela Rubio zu Gemüte…).
Mein eigener Beitrag ist mit sämtlichen Informationen unter diesem Link zu finden. Und wie gesagt: alle 41 Miniaturen sind in ihrer Vielfalt wirklich lohnend und spannend! Mich würde sehr interessieren, welche Miniatur Ihr Favorit ist – schreiben Sie’s mir gern!

Viel Freude bei alledem, einen schönen Frühling und herzliche Grüße –
Ihr
David Erler