Kuhnau im Podcast – und als Neuerscheinung

Mein „Leib- und Magen-Komponist“ Johann Kuhnau beschäftigt mich immer wieder und immer weiter, vor allem dank der in schöner Regelmäßigkeit erscheinenden neuen Notenbände beim Verlag Breitkopf & Härtel.
Die jüngste Veröffentlichung ist hierbei die Kantate „Singet dem Herrn ein neues Lied“, eine festliche Psalmvertonung, die dank ihres Textes für nahezu alle Anlässe und Kirchenjahreszeiten passend ist. Die Besetzung besteht aus vier Vokalstimmen, geteilten Violinen und Bratschen, zwei Trompeten und Pauken und Continuo (mit Fagott), also recht übersichtlich und dadurch erneut eine schöne Gebrauchsmusik im besten Sinne für Gottesdienst und Konzert. Und mit herrlicher Lautmalerei – als Klangeindruck empfehle ich sehr gern den tollen Live-Mitschnitt des Ensembles „Solomon’s Knot“, dem meine Ausgabe zugrunde lag.
Jetzt erhältlich bei Breitkopf & Härtel!

Und der Verlag hat gleich noch eine Podcast-Folge zu Johann Kuhnau veröffentlicht, auch diese ist hörenswert. Vor allem kommen diesmal Beteiligte des letztjährigen Kuhnau-Kantaten-Zyklus an der Christuskirche Karlsruhe zu Wort, was einen schönen Fokus auf die kirchenmusikalische Praxis im Zusammenhang mit Johann Kuhnau wirft. Und ich selbst habe natürlich auch ein paar Worte verloren.
Hören Sie mal rein – wie überhaupt in alles, wo Johann Kuhnau draufsteht, es lohnt sich!

Herzlich grüßt
Ihr
David Erler

Neuerscheinungen: Monteverdi, Schütz und Kuhnau

Nach einiger Zeit will ich endlich wieder auf einige aktuelle Veröffentlichungen hinweisen. Unlängst sind gleich mehrere neue CDs erschienen, die aktuellste davon mit den Ensembles Musica Fiata und La Capella Ducale unter der Leitung von Roland Wilson: wir haben Claudio Monteverdis Musik für die Besiegung der Pest im Jahr 1631 aufgenommen. Eigens für diese Produktion hat Roland Wilson sogar zwei Trompeten rekonstruieren und bauen lassen – siehe Foto oberhalb dieses Beitrags (Foto: Alicja Piekarska-Warda).

Und noch im vergangenen Jahr waren zwei Weihnachts-CDs erschienen. Zum einen die Weihnachtshistorie von Heinrich Schütz, auch diese mit Musica Fiata und Roland Wilson und ergänzt durch einige passende weitere Werke von Schütz, unter anderem durfte ich erneut den Verkündigungsengel in „Sei gegrüßet, Maria, du Holdselige“ aufnehmen – und gemeinsam mit meinem Kollegen Alexander Schneider eines der ergreifendsten Stücke von Schütz überhaupt: „Auf dem Gebirge hat man ein Geschrei gehöret“. Einen kleinen Einblick in die Weihnachtshistorie kann man dank eines Konzertmitschnittes bekommen, der am Ende der Aufnahmephase entstand.

CD Nr. 2 zum Weihnachtsfest widmete sich hauptsächlich Johann Kuhnau. Es handelt sich um einen teilweise Live-Mitschnitt aus der Christuskirche Karlsruhe, hier bin ich bei einigen Nummern zu hören. Aber vor allem durfte ich diesmal (und überhaupt zum ersten Mal für eine „Fremd-CD“) den Booklet-Text verfassen, in dem ich mich natürlich ausführlicher den beiden zu hörenden Kantaten Johann Kuhnaus widme.
All das ist wie immer zu finden in meiner Diskographie!

Viel Freude beim Hören und beim Einstimmen auf das mit Sicherheit kommende nächste Weihnachtsfest wünscht
Ihr
David Erler

Winter Journeys – und Radiomitschnitte

Pünktlich zur Winterzeit erschien soeben eine CD, die ich im Sommer 2022 mit der Lautten Compagney Berlin aufnehmen durfte: Winter Journeys – Winterreisen. Der Anklang an Franz Schubert ist dabei durchaus beabsichtigt; aber es ist kein Schubert dabei, stattdessen haben wir uns auf eine ähnliche, aber doch ganz andere Reise durch den Winter gemacht. Daß dabei auch Advent und Weihnachten nicht fehlen, steht hierzulande außer Frage, insofern gibt es auch das eine oder andere Weihnachtsgefühl auf dieser Reise. Aber daneben thematisiert die Zusammenstellung von barocken Concerti, arrangierten Volksweisen und anderen Kompositionen eben auch die Entbehrungen des Winters, die Kälte, die Einsamkeit. Oder wie es das Rondo-Magazin treffend formuliert:
„Stimmungsvoll ist es Katschner und der diesmal zugleich instrumental und vokal auftretenden Lautten Compagney gelungen, die Atmosphäre eines langen, kalten und niederschlagsreichen Winters einzufangen. Auf ihm lasten Dunkelheit, Schwermut und Einsamkeit, die aber – noch bevor sich die ersten Frühlingsboten einstellen – aufgehellt werden durch das sanfte Leuchten der Weihnachtszeit.“

Ich freue mich jedenfalls sehr, daß ich nach längerer Zeit wieder einmal mit diesem wunderbaren Ensemble singen durfte und daß dieses wirklich schöne Ergebnis dabei herausgekommen ist: pünktlich zur Adventszeit! Mein Lieblingsstück ist übrigens (nicht nur, weil ich die Freude hatte, es zu singen) „O Tannenbaum, du trägst ein‘ grünen Zweig“; dicht gefolgt von Johann Hermann Scheins „Die mit Tränen säen„.
Ich bin gespannt: was gefällt Ihnen denn am besten?

Übrigens kann man die CD auch online auf den gängigen Plattformen hören. Oder sogar auszugsweise auf youtube sehen: zwei Tracks haben wir als Video produziert, und einen „Album-Trailer“ gibt es auch! Hier einer der beiden Tracks. Das zweite Video ist schon oben im Text bei Johann Hermann Schein verlinkt.

 

Darüber hinaus will ich nicht versäumen zu erwähnen, daß es derzeit zwei Live-Mitschnitte online zu hören gibt, und zwar sowohl das Eröffnungs- als auch das Abschlußkonzert des diesjährigen Festivals Alte Musik Knechtsteden, mit dem sich der legendäre und nach wie vor topfitte Hermann Max als künstlerischer Leiter vom Festival verabschiedet hat. Für einige Zeit kann man beide Konzerte nun also nachhören. Das Eröffnungskonzert mit Werken der Bach-Familie bei Deutschlandfunk Kultur und das Abschlußkonzert mit vier frühen Kantaten von Johann Sebastian Bach bei WDR3. Viel Freude auch dabei!

Eine gesegnete Adventszeit wünscht Ihnen
Ihr
David Erler