STATUS QUO? – Eine künstlerische Reise…

Ein über mehrere Monate hinweg geplantes Event hat heute Abend seine (Online-)Premiere:

STATUS QUO? – Eine künstlerische Reise durch die Covid-19 Pandemie

Auf Anregung und maßgeblich konzipiert von meiner wunderbaren Kollegin Fiona Stevens erzählen die Beteiligten in 4 Akten eine emotionale Geschichte von Kulturschaffenden: darüber, wie sie die Covid-19 Krise getroffen hat und welche Lebensreise sie seitdem gemacht haben. Die Aufführenden dieses Projektes fanden während und wegen der Pandemie zueinander, sie haben zuvor nicht zusammengearbeitet. Die künstlerischen Absprachen fanden fast ausschließlich digital oder telefonisch statt. Selbst zur Aufführung werden sich die Beteiligten (durch die Verteilung auf mehrere Spielorte) teilweise nicht persönlich begegnen. Die Akte finden im Wechsel in Nordrhein-Westfalen und in Sachsen statt und werden erst im virtuellen Raum zu einem Ganzen verknüpft.

Ich werde gemeinsam mit dem ensemble 01 Chemnitz, Bernadett Meszaros und Jan Krawczyk im Weltecho Chemnitz die Akte 2 und 4 musizieren und gestalten und unter anderem zwei Uraufführungen von Abigél Varga singen, eine davon auf einen Textausschnitt aus meiner Rede bei der Demonstration „Stumme Künstler“ in Dresden am 24.06.2020.
Viel mehr Informationen, den ab 19 Uhr beginnenden Live-Stream und auch ein digitales Programmheft gibt es auf der Website des Projekts.

Hier geht es direkt zum Video:

https://youtu.be/V7NmtTX0m4g

Ich freue mich über viele Zuschauer und durchaus auch Spender heute Abend!
Ihr
David Erler

Johann Kuhnau – Weihnachtskonzert online

Im Juli 2020 konnten wir trotz aller Einschränkungen die siebte Folge unserer Gesamteinspielung des gesamten erhaltenen Vokalwerks von Johann Kuhnau aufnehmen, welch eine Freude! Und es war eine ganz spezielle, nämlich (nach Vol. 3) wieder einmal eine Weihnachtsfreude. Auf dem Programm standen fünf Kantaten für die Weihnachts- und Adventszeit.
Da in den letzten Monaten Online-Konzerte total in Mode gekommen sind, will dem auch das Kuhnau-Projekt nicht nachstehen. Deshalb wurde nun passend zum Start des neuen Kirchenjahres ein eigens entstandender Konzertfilm veröffentlicht, der drei der im Sommer produzierten Kantaten enthält. Aufgenommen in dem besonderen Ambiente der Philippuskirche Leipzig, ist er auf dem youtube-Kanal des Ensembles zu sehen, und ich möchte ihn – gerade auch aufgrund meiner ganz persönlichen engen Beziehung zur Musik Johann Kuhnaus – unbedingt als Einstimmung auf das Weihnachtsfest empfehlen! Das schöne ist ja: man kann ihn dann auch getrost noch an Weihnachten und nochmal an Neujahr anschauen, er paßt eigentlich immer.
Und (kleines Bonmot am Rande, denn der Neujahrstag heißt ja auch „Tag der Beschneidung des Herrn“): ich durfte zum ersten Mal ganz wortwörtlich von der „Vorhaut“ singen.

Selbstverständlich verraten wir damit aber nur einen Teil von Vol. 7, denn: auf der CD ist dann wie gewohnt die große Silbermannorgel der Georgenkirche Rötha als Continuo-Instrument zu hören!

Viel Freude und eine gesegnete Adventszeit wünscht
Ihr
David Erler

Hauskonzert als Hoffnungsspender

In Hongkong rollt gerade die zweite Corona-Welle. Deshalb müssen die Menschen dort nun erneut zuhause bleiben. Aus diesem Grund hat das Goethe-Institut Hongkong die Reihe „Hauskonzert“ ins Leben gerufen, bei der ab sofort jeden Donnerstag Musiker aus Deutschland den Menschen in Hongkong mit ihrer Musik ein wenig Hoffnung und Zuversicht nach Hause bringen.
Ich bin dankbar und freue mich, mit ganz wunderbaren Kollegen unter der Leitung von Gregor Meyer den Auftakt bilden zu dürfen. Es gibt eine Kantate von Johann Kuhnau über den Text von Psalm 121 („Ich hebe meine Augen auf“) sowie „Gott lebet noch“ aus dem Schemelli’schen Gesangbuch von Johann Sebastian Bach.
Ein wenig Musik also in diesen so unwirklichen Zeiten, die hoffentlich für Auferbauung sorgen kann:
„Gott lebet noch! Seele, was verzagst du doch?
Will dich alle Welt verlassen, du weißt weder aus noch ein,
Gott wird dennoch dich umfassen und im Leiden bei dir sein.
Gott ist, der es herzlich meinet, wo die Not am größten scheinet!
Seele, so bedenke doch: lebt doch unser Herrgott noch.“

In diesem Sinne: kommen Sie alle gut durch diese Zeit und bleiben Sie gesund und zuversichtlich!

Herzlich –
Ihr
David Erler

Meine Petition läuft noch immer weiter! Gern auch weiterhin teilen und unterschreiben.
Und auch der Pressespiegel erweitert sich nach wie vor.

Kuhnau Vol. 5 ist da!

Es gibt Neuigkeiten von unserem Kuhnau-Projekt – nämlich die neueste CD-Veröffentlichung! Soeben beim Label cpo erschienen, ist Vol. 5 für mich persönlich ein echtes programmatisches Highlight der Reihe. Und natürlich auch ein großartiges Weihnachtsgeschenk!
Neben einem der ganz wenigen schon bekannteren Werke, nämlich „Gott, sei mir gnädig“ (das zurecht bekannter ist und auch öfter aufgeführt wird, weil es einfach großartige Musik ist), gibt es zwei tolle Solokantaten: eine für Sopran, die Isabel Schicketanz ganz zauberhaft singt – und, so möchte ich bei aller Bescheidenheit als Herausgeber der Noten feststellen, wohl erstmals mit vollständig richtigem Text -, und eine weitere für Baß, ebenso gut gesungen von Friedemann Klos.

Außerdem gibt es die Ersteinspielung von „Singet dem Herrn ein neues Lied“, einer Psalmvertonung, die mich vor allem durch ihre lautmalerische Umsetzung des Textes im Mittelteil begeistert. Und abgerundet wird die CD mit einer weiteren Kantate, die für mich zum Schönsten gehört, was von Kuhnau bekannt ist: „Ich habe Lust, abzuscheiden“. Eigentlich ist da jeder einzelne Satz ganz besonders (vor allem die sehr kurzen, aber unglaublich intensiven Binnen-Chöre), aber am Ende toppt das eine seiner ergreifendsten Choralvertonungen zu „Mit Fried und Freud ich fahr dahin“.
Und hier nun kann auch der in einer der letzten News-Meldungen angekündigte Interpretationsvergleich realisiert werden, denn eben diese Kantate durfte ich auch schon mit L’arpa festante für die CD „Einsamkeit, o stilles Wesen“ einspielen. Wenn Sie sich tatsächlich auf diesen Vergleich einlassen, dann schreiben Sie mir doch gern, was Ihnen dabei auffällt, das würde mich interessieren und freuen!
Auf einen entscheidenden Unterschied möchte ich aber gleich selbst hinweisen: auf unserer Kuhnau-CD spielt unser Leiter Gregor Meyer wieder kongenial die Silbermann-Orgel in der Georgenkirche zu Rötha, die Kuhnau selbst einst mit eingeweiht hat. Das muß man gehört haben!

Nun wünsche ich Ihnen eine gesegnete und möglichst besinnliche Adventszeit! Vielleicht sehen wir uns ja bei einem meiner nächsten Konzerte?

Ihr
David Erler