Es gibt Neuigkeiten von unserem Kuhnau-Projekt – nämlich die neueste CD-Veröffentlichung! Soeben beim Label cpo erschienen, ist Vol. 5 für mich persönlich ein echtes programmatisches Highlight der Reihe. Und natürlich auch ein großartiges Weihnachtsgeschenk!
Neben einem der ganz wenigen schon bekannteren Werke, nämlich „Gott, sei mir gnädig“ (das zurecht bekannter ist und auch öfter aufgeführt wird, weil es einfach großartige Musik ist), gibt es zwei tolle Solokantaten: eine für Sopran, die Isabel Schicketanz ganz zauberhaft singt – und, so möchte ich bei aller Bescheidenheit als Herausgeber der Noten feststellen, wohl erstmals mit vollständig richtigem Text -, und eine weitere für Baß, ebenso gut gesungen von Friedemann Klos.
Außerdem gibt es die Ersteinspielung von „Singet dem Herrn ein neues Lied“, einer Psalmvertonung, die mich vor allem durch ihre lautmalerische Umsetzung des Textes im Mittelteil begeistert. Und abgerundet wird die CD mit einer weiteren Kantate, die für mich zum Schönsten gehört, was von Kuhnau bekannt ist: „Ich habe Lust, abzuscheiden“. Eigentlich ist da jeder einzelne Satz ganz besonders (vor allem die sehr kurzen, aber unglaublich intensiven Binnen-Chöre), aber am Ende toppt das eine seiner ergreifendsten Choralvertonungen zu „Mit Fried und Freud ich fahr dahin“.
Und hier nun kann auch der in einer der letzten News-Meldungen angekündigte Interpretationsvergleich realisiert werden, denn eben diese Kantate durfte ich auch schon mit L’arpa festante für die CD „Einsamkeit, o stilles Wesen“ einspielen. Wenn Sie sich tatsächlich auf diesen Vergleich einlassen, dann schreiben Sie mir doch gern, was Ihnen dabei auffällt, das würde mich interessieren und freuen!
Auf einen entscheidenden Unterschied möchte ich aber gleich selbst hinweisen: auf unserer Kuhnau-CD spielt unser Leiter Gregor Meyer wieder kongenial die Silbermann-Orgel in der Georgenkirche zu Rötha, die Kuhnau selbst einst mit eingeweiht hat. Das muß man gehört haben!
Nun wünsche ich Ihnen eine gesegnete und möglichst besinnliche Adventszeit! Vielleicht sehen wir uns ja bei einem meiner nächsten Konzerte?
Ihr
David Erler