Gesegnetes Weihnachtsfest!

Ich wünsche allen Besuchern meiner Website ein gesegnetes und fröhlich-besinnliches Weihnachtsfest!

Wer auch am Heiligabend nicht auf Barockmusik verzichten will, der kann zum Beispiel um 20 Uhr im Isländischen Rundfunk eine Übertragung von Georg Friedrich Händels „Messiah“ erleben. Es handelt sich dabei um den Mitschnitt eines Konzertes vom 07.12.2019 in der Hallgrimskirkja Reykjavík, bei dem ich neben tollen Solistenkollegen gemeinsam mit dem großartigen Mótettukór Hallgrímskirkju singen durfte.

Außerdem freue ich mich sehr, daß die taz in Person ihrer Redakteurin Waltraud Schwab mir einen ganzseitigen Artikel in ihrer aktuellen Wochenendausgabe gewidmet hat. Unter dem Titel „Verliebt in die Einsamkeit“ nähert sich dieser auf behutsame und – wie ich finde – sehr lesenswerte Weise dem berückend schönen „O Solitude“ von Henry Purcell, das ich am 3. Advent im Rahmen eines Konzertes im Kammermusiksaal Friedenau singen konnte.
Eine pdf-Fassung des Artikels werde ich sicherlich demnächst noch veröffentlichen, bis dahin aber ist die gedruckte Version (Ausgabe vom 21.12.2019) bzw. die Online-Version diejenige der Wahl.

UPDATE zum Jahreswechsel:
Der Mitschnitt von Händels „Messiah“ aus Reykjavík ist nun online nachhörbar, und zwar hier.

Einen guten Rutsch in ein rundum gelingendes und gesegnetes neues Jahr 2020 wünscht
Ihr
David Erler

Kuhnau Vol. 5 ist da!

Es gibt Neuigkeiten von unserem Kuhnau-Projekt – nämlich die neueste CD-Veröffentlichung! Soeben beim Label cpo erschienen, ist Vol. 5 für mich persönlich ein echtes programmatisches Highlight der Reihe. Und natürlich auch ein großartiges Weihnachtsgeschenk!
Neben einem der ganz wenigen schon bekannteren Werke, nämlich „Gott, sei mir gnädig“ (das zurecht bekannter ist und auch öfter aufgeführt wird, weil es einfach großartige Musik ist), gibt es zwei tolle Solokantaten: eine für Sopran, die Isabel Schicketanz ganz zauberhaft singt – und, so möchte ich bei aller Bescheidenheit als Herausgeber der Noten feststellen, wohl erstmals mit vollständig richtigem Text -, und eine weitere für Baß, ebenso gut gesungen von Friedemann Klos.

Außerdem gibt es die Ersteinspielung von „Singet dem Herrn ein neues Lied“, einer Psalmvertonung, die mich vor allem durch ihre lautmalerische Umsetzung des Textes im Mittelteil begeistert. Und abgerundet wird die CD mit einer weiteren Kantate, die für mich zum Schönsten gehört, was von Kuhnau bekannt ist: „Ich habe Lust, abzuscheiden“. Eigentlich ist da jeder einzelne Satz ganz besonders (vor allem die sehr kurzen, aber unglaublich intensiven Binnen-Chöre), aber am Ende toppt das eine seiner ergreifendsten Choralvertonungen zu „Mit Fried und Freud ich fahr dahin“.
Und hier nun kann auch der in einer der letzten News-Meldungen angekündigte Interpretationsvergleich realisiert werden, denn eben diese Kantate durfte ich auch schon mit L’arpa festante für die CD „Einsamkeit, o stilles Wesen“ einspielen. Wenn Sie sich tatsächlich auf diesen Vergleich einlassen, dann schreiben Sie mir doch gern, was Ihnen dabei auffällt, das würde mich interessieren und freuen!
Auf einen entscheidenden Unterschied möchte ich aber gleich selbst hinweisen: auf unserer Kuhnau-CD spielt unser Leiter Gregor Meyer wieder kongenial die Silbermann-Orgel in der Georgenkirche zu Rötha, die Kuhnau selbst einst mit eingeweiht hat. Das muß man gehört haben!

Nun wünsche ich Ihnen eine gesegnete und möglichst besinnliche Adventszeit! Vielleicht sehen wir uns ja bei einem meiner nächsten Konzerte?

Ihr
David Erler

Encountering Bach

oder: Bach goes Malaysia goes Bach!
In den vergangenen Wochen war David Chin in Leipzig und vielen weiteren Orten unterwegs, die mit Johann Sebastian Bach in Verbindung stehen. David ist der Gründer und Leiter des Bachfest Malaysia, und gemeinsam mit dem Geiger und Filmemacher Moses Lim arbeitet er derzeit an einer dokumentarischen Serie über Bach, sein Leben und seine Musik. Die einzelnen Folgen werden in Mandarin und Englisch veröffentlicht werden, und sie sollen Bachs Musik, das „fünfte Evangelium“ (so der schwedische Bischof und Friedensnobelpreisträger Nathan Söderblom), in Malaysia und ganz Südostasien verbreiten.

David widmet sich Bachs Musik und der Beschäftigung mit seinem Leben und seinem Umfeld mit unglaublicher Hingabe und Leidenschaft, und dank der tatkräftigen Unterstützung vor allem von Michael Maul und Manuel Bärwald vom Bach-Archiv Leipzig konnte er die Zeit hier enorm effektiv nutzen und eine Menge Filmmaterial sammeln, wie schon der erste Trailer für die Dokumentation zeigt:

Ich fühle mich geehrt und beschenkt, daß ich ihn kennenlernen und Freundschaft mit ihm schließen durfte, und ebenso, daß ich als einer der Künstler und Wissenschaftler, die David Chin vor die Kamera holte, auch ein kleiner Teil der Filme sein werde.

Also bleiben Sie gespannt, ich werde an dieser Stelle selbstverständlich darüber informieren, wenn es die erste(n) Folge(n) zu sehen gibt!
Übrigens: David Chin und sein Ensemble aus Malaysia werden im nächsten Jahr beim Bachfest in Leipzig zu hören sein!

Ihr
David Erler

Heinrich Schütz im Deutschlandfunk

Vor wenigen Wochen konnte ich hier die Veröffentlichung der neuesten und abschließenden CD unserer Heinrich-Schütz-Gesamteinspielung verkünden, ein großartiges und denkwürdiges Projekt, bei dem ich mich glücklich schätze dabeigewesen sein zu dürfen.
Nun gab es im Deutschlandfunk Kultur eine 30-minütige Sondersendung zum Anlaß dieses Projektabschlusses, die noch einmal einen schönen und zum Teil auch sehr persönlichen Einblick in diese über zehnjährige Arbeit mit der Musik von Heinrich Schütz bietet. Hören Sie doch mal rein!

Und noch etwas: falls Sie Interesse an einem intensiveren Einblick in das von mir beim Verlag Breitkopf & Härtel herausgegebene „Requiem für August den Starken“ von Jan Dismas Zelenka haben sollten, kann ich Sie herzlich zur chor.com am nächsten Wochenende in Hannover einladen. Am Freitag, den 13.09.2019, biete ich dort in Zusammenarbeit mit dem Verlag einen Workshop zu diesem Werk an, in dem ich etwas ausführlicher auf das Werk und meine Editionsarbeit eingehe. Vielleicht sehen wir uns also in Hannover?

Ihr
David Erler

Mitteldeutsche Einsamkeit

Meine neueste CD-Veröffentlichung steht unter dem Titel „Einsamkeit, o stilles Wesen“. Und selten war ich so glücklich über eine Aufnahme, das gebe ich gern zu. Endlich wieder einmal – sage und schreibe 15 Jahre nach unserer CD-Produktion mit Musik von David Pohle, die damals zugleich meine erste Aufnahme als Solist war – durfte ich mit dem Ensemble L’arpa festante und Christoph Hesse am Mikrophon stehen, gemeinsam mit den großartigen Sängerkollegen Sibylla Rubens, Hans-Jörg Mammel und Thomas Gropper. Aber nicht nur die Besetzung hat Freude gemacht, sondern auch und besonders die durchweg wunderbare Musik: barocke Kantaten aus Mitteldeutschland, also die Musik, in der ich mich am meisten zuhause und der ich mich besonders verbunden und verpflichtet fühle.
Allein für den Eingangschor der ersten Kantate lohnt sich das Hören dieser CD. Christian August Jacobis Kantate „Meine Sünden gehen über mein Haupt“ war für mich DIE Entdeckung bei dieser Aufnahme, und der erste Satz geht mir noch immer zu Herzen, wenn ich ihn nun höre. Neben weiteren Kantaten von Johann David Heinichen, Ernst Nicolaus Thaur (keine Angst, ich kannte den vorher auch nicht!) und Johann Sebastian Bach ist zudem noch eine genauso wunderbare Kantate von Johann Kuhnau enthalten, die für mich zum besten gehört, was bisher von diesem Komponisten, dem ich mich ja seit Jahren sehr intensiv widme, bekannt ist. Wenn dann im Spätherbst unsere Kuhnau-CD Vol. 5 erscheinen wird, kann es einen direkten Interpretationsvergleich geben, so viel sei vorab verraten…
Jedenfalls ergeht hiermit unbedingte und herzliche Empfehlung, diese tolle Aufnahme zu hören oder gleich zu bestellen! Ich hoffe, Ihnen gefällt sie eben so sehr wie mir – schreiben Sie mir doch gern einmal Ihren Eindruck, das würde mich freuen!

Übrigens führte mich das erste Konzertprojekt meiner neuen Saison zum weltgrößten Festival für Alte Musik, dem Festival Oude Muziek Utrecht, wo ich mit dem Ensemble Weser-Renaissance zur Eröffnung im TivoliVredenburg singen durfte:

Außerdem brachten wir bei einem Nachtkonzert noch ein vollständiges Madrigalbuch von Jean de Macque zur Aufführung – ein toller Start ins neue Konzertjahr. Vielleicht sehen wir uns ja bei einem meiner nächsten Konzerte?

Ihr
David Erler

Heinrich Schütz: Es ist vollbracht!

Nein, das ist kein neu entdecktes Werk von Heinrich Schütz. Aber dennoch ist es kaum weniger bemerkenswert, denn die erste Gesamteinspielung sämtlicher Werke des „Vaters der deutschen Kirchenmusik“ ist nunmehr vollendet! Zu guter Letzt erschien beim Label Carus soeben Vol. 20 unter dem Titel „Psalmen und Friedensmusiken“. Und entgegen der Vermutung, daß am Ende eines solchen Projektes nur noch eine Art Rest übrig ist, sind hier noch einmal unglaublich vielfältige und großartige Kompositionen zu hören – von großbesetzter und prächtiger Mehrchörigkeit bis hin zum ergreifend intimen Trauergedicht für Schütz‘ Ehefrau.
Ich bin sehr dankbar und auch ein wenig stolz, daß ich Teil dieser Gesamteinspielung sein durfte und immerhin auf 10 der 20 CDs vertreten bin (allesamt in meiner Diskographie zu finden). Und ich möchte wärmstens empfehlen, nicht nur diesen jüngst erschienen grandiosen Abschluß der Reihe, sondern auch die eine oder andere frühere Folge zu hören: welch ein Kosmos sich in Schütz‘ Musik eröffnet, wurde mir selbst erst durch die so intensive Beschäftigung mit seinen Werken aus den verschiedensten Schaffensperioden vor Augen und Ohren geführt. Um also mit unserem musikalischen Leiter Hans-Christoph Rademann zu sprechen: „Entdecken Sie Schütz!“

Möglich ist das übrigens auch in zwei Live-Konzerten mit den „Psalmen Davids“ im Oktober 2019, in der Stadtkirche Karlsruhe bzw. in der Essener Philharmonie!

Viel Freude dabei wünscht
Ihr
David Erler

Premiere bei bachipedia.org

Im Herbst 2018 durfte ich zum ersten Mal bei und mit den großartigen Kollegen der Bach-Stiftung St. Gallen und deren Leiter und spiritus rector Rudolf Lutz musizieren. Auf dem Programm stand die Kantate „Ach, lieben Christen, seid getrost“ (BWV 114) von Johann Sebastian Bach.
Das besondere an der Arbeit des Ensembles ist: es gibt pro Konzert genau eine Bachkantate. Sie wird zum Beginn des Konzertes (und nach einer Werkeinführung, die sich bei dieser Reihe schon längst zum „heimlichen Höhepunkt“ gemausert hat und deren „Lutzogramme“ schon fast Legendenstatus genießen) aufgeführt, danach folgt eine Reflexion über die Kantate, ihren Text, ihre Bestimmung o.ä., zumeist durch einen namhaften Referenten, und dann wird die Kantate erneut musiziert. Die zweite Aufführung derselben Kantate hinterläßt dann naturgemäß noch einmal einen ganz neuen, oft tieferen Eindruck, weil man beim zweiten Hören und mit den vielfältigen Anregungen der Reflexion noch einmal ganz anders zuhören und in sich aufnehmen kann.

Jedenfalls durfte ich mich nun auch zum ersten Mal so intensiv einer dieser Kantatenaufführungen widmen, und das Ergebnis ist nun sowohl online auf der überaus empfehlenswerten, enzyklopädischen Website bachipedia.org zu sehen als auch via DVD nach Hause zu holen.
Ausdrückliche Empfehlung also, und große Freude meinerseits, hier nun auch verewigt worden zu sein.

Viel Freude beim Zuhören und -schauen wünscht
Ihr
David Erler

PS: Hier noch das fast schon obligatorische Becherfoto vom Konzertort, der Evangelischen Kirche in Speicher (AR):

Neue CD: Händels Brockes-Passion

Soeben erschienen: der Live-Mitschnitt meines Debütkonzertes bei den Internationalen Händel-Festspielen Göttingen. Im Mai 2017 wurde dort Händels „Brockes-Passion“ aufgeführt, in der ich den Judas und ein paar weitere, kleinere Rollen übernehmen durfte, an der Seite von lauter großartigen Kollegen. Nun, pünktlich nach der diesjährigen Passionszeit, aber ebenso pünktlich zum 300. Jubiläum der Uraufführung dieses Werkes, liegt der Mitschnitt dieses Konzertes auf CD vor und sollte im einschlägigen Fachhandel erhältlich sein. Ich freue mich sehr – und verweise bei der Gelegenheit auch noch einmal auf meine neugestaltete Diskographie, in der nähere Infos zu dieser und allen weiteren CDs zu finden sind.
Viel Freude beim Hören!

Update: Diskographie

Was lange währt…
Der Weg zu meiner neuen Website war schon lang, aber der Weg zur neuen Diskographieseite nochmals länger. Aber jetzt, dank meines wunderbaren Webmasters, ist es schließlich und endlich soweit! Ich freue mich, all meine CD-Produktionen, die ich im Laufe der Jahre mitsingen und mitaufnehmen durfte, nunmehr auf einer schönen, übersichtlichen Seite zusammenfassen zu können. Samt genauen Informationen zu Mitwirkenden, mit Hörbeispielen, Videos, Pressestimmen etc.
Und hier geht’s zur Übersicht.

Viel Vergnügen beim Stöbern!

Kuhnaus Motetten bei Breitkopf & Härtel

Ganz frisch erschienen ist ein Band mit den wenigen erhaltenen motettischen Kompositionen von Johann Kuhnau. Im Verlag Breitkopf & Härtel durfte ich erstmals die drei unter Kuhnaus Namen überlieferten Werke in einer Ausgabe zusammenfassen. Und ich konnte sie sogar noch um eine weitere anonyme Motette bereichern, die mit großer Wahrscheinlichkeit nicht von Kuhnau stammt, aber dennoch ganz wunderbar ins Programm paßt, stellt sie doch ein weiteres Beispiel der Kasualmotetten-Komposition in Mitteldeutschland am Beginn des 18. Jahrhunderts dar. Den Grund für diese Ergänzung habe ich im Vorwort der Ausgabe beschrieben.

Das wohl bekannteste Werk im vorliegenden Band ist Tristis est anima mea – leider ist ausgerechnet diese Motette Kuhnau nicht mit Sicherheit zuzuschreiben. Wer dazu mehr wissen möchte, dem sei nochmals mein Vorwort zur Neuausgabe ans Herz gelegt. Und ich möchte vermuten, daß meine Edition die erste ist, die die in der Quelle enthaltenen Oktav- und Quintparallelen unverändert widergibt…
Wer einen Blick in meine Edition (und in das Vorwort) werfen möchte, kann das auch online tun.
Alle weiteren Informationen sind auf der Verlagsseite bzw. auf meiner Website im Bereich Noten zu finden.

Die drei Kuhnau’schen Motetten können übrigens bereits auf den CDs der Gesamteinspielung bei cpo nachgehört werden, auf Vol. 1 bzw. Vol. 4. Und natürlich hoffe ich, daß diese kleinen Preziosen mithilfe dieses Bandes Eingang in das Repertoire noch vieler Chöre finden können.
Viel Freude beim Singen!