Neue CD: Geistliche Werke von Johann Pachelbel

Erneut kann ich eine CD-Neuerscheinung vermelden, und über diese freue ich mich wieder einmal ganz besonders. Es handelt sich um geistliche Musik von Johann Pachelbel. Dieser ist heute ja leider vor allem für seinen (selbstredend trotz allem schönen) Kanon bekannt, er hat aber Unmengen an geistlicher Musik komponiert, darunter zahlreiche „Magnificat“-Vertonungen. Zwei davon sind auch auf der nun erschienenen Aufnahme enthalten, die ich im idyllischen Markt Nordheim/Schloß Seehaus mit den Kollegen der „Himlischen Cantorey“ aufnehmen durfte – unter Verwendung der großen Ehrlich-Orgel (siehe oben; das dazugehörige Bild findet sich auch in meiner Bechergalerie im Jahr 2021). Schon dieser Fakt allein macht die CD hörenswert. Aber auch darüber hinaus ist sie ein beeindruckendes Zeugnis für die Kreativität Pachelbels, weshalb ich sie nicht nur selbst wirklich gern höre (was gar nicht so selbstverständlich ist für eigene CDs), sondern sie auch wärmstens empfehlen möchte.

Und – kleiner Spoiler: die nächste Pachelbel-CD, am selben Ort und ebenfalls mit der „Himlischen Cantorey“ produziert, ist auch schon im sprichwörtlichen Kasten. Das Erscheinen werde ich hier natürlich auch wieder bekanntgeben.

Viel Freude beim Hören und Entdecken wünscht
Ihr
David Erler

Neue CD: Madrigale von Cornelis Schuyt

Seien Sie ehrlich: haben Sie schon mal was von Cornelis Schuyt gehört? Also noch nicht einmal im Sinne von „Musik von ihm gehört“, sondern schlicht und einfach nur seinen Namen? Ich gestehe an dieser Stelle: mir war er völlig unbekannt – bis ich dank Manfred Cordes und seinem Händchen für lohnende und spannende Neuentdeckungen ein ganzes Konzertprogramm mit Kompositionen von ihm singen durfte!
Das liegt nun ganz frisch auf CD vor, mit einer wie gewohnt sehr aparten Vokal- und Instrumentalbesetzung des Ensembles Weser-Renaissance Bremen, und mit einer Mischung aus italienischen Madrigalen und instrumentalen Tanz-Sätzen.

Schuyt war übrigens, um diese Bildungslücke zu schließen, Komponist und Organist aus dem niederländischen Leiden, wo er auch nach einem Studienaufenthalt in Italien (was u.a. die Existenz mehrerer Madrigalbücher aus seiner Feder erklärt) nach dem Tod seines Vaters dessen Nachfolger als Hauptorganist der dortigen Pieterskerk wurde. Er lebte von 1557 bis 1616.

Viel Freude beim Hören und Entdecken wünscht
Ihr
David Erler

Heinrich Schütz: Schwanengesang

Die frischgebackenen Heinrich-Schütz-Preisträger Musica Fiata und La Capella Ducale legen unter ihrem Leiter und spiritus rector Roland Wilson eine neue CD vor: das „opus ultimum“ Heinrich Schützens, seinen „Schwanengesang“.

Instrumentiert und rekonstruiert von Roland Wilson selbst ist dieses einzigartige Werk, die vollständige Vertonung von Psalm 119 (dem sogenannten „güldenen ABC“) samt einem zusätzlichen Psalm 100 und einem Magnificat, ein wie immer subtil den Text ausdeutendes und doch opulentes Klangbad – und ein wahres Meisterwerk des noch immer frisch und jung wirkenden „Altmeisters“. Und ob ich jetzt damit Heinrich Schütz oder Roland Wilson meine, dürfen Sie selbst entscheiden…

Hier gibt es einen kleinen Höreindruck. Vielen Dank an den Posaunen-Kollegen Gerd Schnackenberg!

In jedem Falle kann ich diese Neuerscheinung nur wärmstens empfehlen!
Viel Freude beim Hören und Mitdenken wünscht
Ihr
David Erler

Neuigkeiten: CD, Noten, Termine

Nach längerer Funkstille an dieser Stelle gibt es endlich Neuigkeiten und Aktualisierungen zu vermelden.
Zuerst eine CD-Neuerscheinung: als so ziemlich letztes Projekt vor dem Beginn der Corona-Zeit durfte ich Anfang März 2020 mit dem Orchester L’arpa festante und tollen Gesangskollegen weitere Werke meiner Herzensmusik aufnehmen: deutsche barocke Kantaten. In diesem Falle Choralkantaten. Herausgekommen ist eine Doppel-CD beim Label cpo, die nun endlich erschienen ist. Besonders freue ich mich, daß ich Johann Sebastian Bachs „Christ lag in Todesbanden“ (BWV 4) aufnehmen durfte – und das herrliche Sopran-Alt-Duett gemeinsam mit Miriam Feuersinger. Ein Traum! Und nun auf CD erhältlich!

Weiter geht es auch mit Johann Kuhnau bei Breitkopf & Härtel: hier sind zwei weitere Editionen (z.T. wieder) erschienen. Zum einen die revidierte (d.h. ins Breitkopf-Layout überführte) Kantate Christ lag in Todes Banden. Und zum anderen als echte Neuerscheinung die doch sehr besondere Kantate Schmücket das Fest mit Maien, eine sehr Hohelied-lastige Komposition Kuhnaus auf das Pfingstfest.
Beides liegt nun also als Edition von mir vor und harrt vieler Aufführungen!


Mein Vortrag, den ich im Rahmen der Wissenschaftlichen Konferenz zum diesjährigen Bachfest zu Johann Kuhnau halten durfte, ist übrigens auch noch online nachzuerleben (ganz nach unten scrollen, und schon finden Sie das Video).

Und zu guter Letzt: auch mein Terminkalender hat endlich wieder ein Update erfahren und ist nun wieder mit den aktuellsten Terminen bestückt. Ich freue mich auf viele schöne Begegnungen, sowohl mit lieben Kollegen als auch vielleicht mit Ihnen im Publikum? Das würde mich freuen!

In diesem Sinne also auf bald!
Einen schönen Start in den vor der Tür stehenden Herbst wünscht
Ihr
David Erler

98, 99, 100 – neue CDs!

Es ist vollbracht! Wir haben tatsächlich sämtliche erhaltenen Vokalwerke Johann Kuhnaus nicht nur auf CD aufgenommen, sondern diese Gesamteinspielung auch noch rechtzeitig zu seinem 300. Todestag vollendet! Vol. 8 ist kurz zuvor erschienen und komplettiert diese Serie. Und sie zeigt noch einmal ganz andere Farben: eine kleine Sammlung an Schauspielmusiken (mit Schalmeien, Posaunen, Streichern und Gesang) ist ebenso enthalten wie ein Konvolut von „Drei Arien“, die René Bialik als eine Handschrift Kuhnaus identifizierte und die für einen noch nicht näher zu bestimmenden festlichen Anlaß entstanden sein müssen – und die die einzige explizite Harfenstimme in Kuhnaus Oeuvre enthalten. Die dritte der Arien, ein lateinischer Huldigungsgesang, endet übrigens mit einem Echo-Chor, der auch das Ende der gesamten CD-Reihe bildet. Gewissermaßen dem Werk nachhörend, aber irgendwie auch auf Widerhall hoffend, am liebsten in Form von weiteren Entdeckungen.
So geschehen übrigens bei unserem eigens veranstalteten Festival, denn die Zugabe des letzten Konzertes am Todestag Kuhnaus bildeten tatsächlich zwei ganz neu entdeckte Begräbnismotetten, die Kuhnau für eine Trauerfeier im Dezember 1682 in der Dresdner Frauenkirche komponierte. Es bleibt also spannend, vielleicht folgt irgendwann doch noch eine Vol. 9?
In jedem Falle kann ich nun aber voller Freude die abschließende CD präsentieren, und zwar ganz im Sinne der ebenso enthaltenen (und von uns natürlich mit Bedacht für die abschließende Platte aufgesparten) wunderbaren Soprankantate „Ende gut und alles gut“!

Aber das war noch nicht alles! Ebenso erschienen sind zwei weitere CDs, an denen ich mitwirken durfte.
Zunächst eine nicht minder sensationelle Einspielung, nämlich die Oper „Dafne“ von Heinrich Schütz! Eigentlich gibt es diese Oper gar nicht, sie ist ein Mysterium, fast schon legendär als angeblich „erste deutsche Oper“, deren Musik aber doch unwiderbringlich verloren scheint (und bei der zudem teils umstritten war, ob es überhaupt eine Oper war, oder nicht doch eine Art Schauspielmusik wie die oben erwähnte Kuhnau’sche). Das war jedoch Herausforderung genug für Roland Wilson, den Leiter der Ensembles Musica Fiata und Capella Ducale, der sich an eine „Rekonstruktion“ gewagt und tatsächlich ein Werk vorgelegt hat, das in sich stimmig scheint, auf der Bühne und im Konzert funktioniert und eine Ahnung davon gibt, wie diese Schütz’sche „Dafne“ vielleicht wirklich geklungen haben könnte. Neu erschienen, ebenfalls bei cpo! Und hin und wieder auch im Konzert zu erleben, schauen Sie immer mal in meine Terminliste!

Zu guter Letzt veröffentlichte das Label cpo noch eine dritte CD, diesmal mit dem Ensemble Weser-Renaissance Bremen. Hier erklingen in der Reihe „Musik aus Schloß Wolfenbüttel“ Kompositionen der beiden für Wolfenbüttel bedeutsamen Protagonisten Michael Praetorius und Heinrich Schütz. Manfred Cordes hat hierzu eine Gegenüberstellung von Werken gewählt, bei denen die beiden Giganten der deutschen Musikgeschichte sich jeweils denselben Text vorgenommen haben. Spannendes Hörerlebnis – und vor allem Klangpracht!

Und warum nun der Titel dieser News? Ganz einfach: ich habe mit diesen drei Neuveröffentlichungen den unglaublichen Meilenstein von 100 CDs erreicht, an denen ich in der einen oder anderen Form mitwirken durfte! Auch für mich kaum zu glauben. Aber doch ein schönes Jubiläum, das ich hiermit mit Ihnen teilen und feiern möchte!

Viel Freude beim Hören – und vielleicht ja bis zu einem meiner nächsten Konzerte?! Derzeit finden glücklicherweise wieder einige statt, also nutzen Sie die Chance!

Herzlich –
Ihr
David Erler

PS: Ein erfreuliches kleines Bonmot am Rande: die drei erwähnten CDs standen kurz nach ihrem Erscheinen auf den Plätzen 2 bis 4 der jpc-Klassik-Charts. Ein schönes und auch nicht ganz alltägliches Bild:

Kuhnau-Jahr 2022

Seit über 10 Jahren arbeiten wir darauf hin, nun ist es soweit: im Juni jährt sich der Todestag Johann Kuhnaus zum 300. Mal! Aus diesem Anlaß gibt es nicht nur zahlreiche Veröffentlichungen, sondern auch ein einmaliges Johann-Kuhnau-Festival! Aber der Reihe nach.

Soeben erschienen ist die vorletzte CD unserer Gesamtaufnahme. Vol. 7 enthält hauptsächlich Kantaten für den Weihnachtsfestkreis. Einen Eindruck davon geben die drei für ein Video produzierten Live-Mitschnitte. Aber natürlich sind auf der CD noch weitere Entdeckungen zu machen.

Vervollständigt und abgeschlossen wird die Reihe dann in wenigen Wochen mit Vol. 8, hier wird es noch einmal besonders farbig: mit Schalmeien, Posaunen, Harfe – und mit der berührenden und inhaltlich passenden Kantate „Ende gut und alles gut“. Freuen Sie sich darauf!

Ich freue mich zudem, daß auch die begleitende Editionsreihe beim Verlag Breitkopf & Härtel wieder Fahrt aufnimmt! Soeben ist hier die Weihnachtskantate „O heilige Zeit“ erschienen, und die nächsten Werke sind schon in Vorbereitung.

Der 300. Todestag Kuhnaus am 05.06. fällt – welch eine Fügung – auf den Pfingstsonntag! Und wir nutzen dieses Jubiläum, um mit einem einmaligen Kuhnau-Festival seine Musik, dieses Festjahr und auch den Abschluß unserer Aufnahmereihe angemessen zu begehen und zu feiern! Hauptsächlich in der Leipziger Philippuskirche (aber auch in Rötha) wird es Workshops, Konzerte, Vorträge und anderes geben!  Hier schon einmal ein kleiner terminlicher Vorgeschmack, gewissermaßen als „save-the-date“:

  • Mi, 1.6. 14 bis 20 Uhr sowie Do, 2.6. 10 bis 16 Uhr Workshops für angemeldete Teilnehmer (Anmeldeschluss 30.4., nähere Infos unter www.opella-musica.de)
  • Fr, 3.6. 17 Uhr Georgenkirche Rötha Präsentation der Orgelkursteilnehmer
  • Fr, 3.6. 20 Uhr Philippuskirche Leipzig Konzert „Wenn ihr fröhlich seid an euren Festen“
  • Sa, 4.6. 18 Uhr Philippuskirche Leipzig Podiumsgespräch mit David Erler und Dr. Michael Maul
  • Sa, 4.6. 20 Uhr Philippuskirche Leipzig Konzert „Lobet, ihr Himmel, den Herrn“
  • So, 5.6. 11 Uhr Paulinum musikalische Ausgestaltung des Gottesdienstes mit Pfingstkantaten von Johann Kuhnau
  • So, 5.6. 16 Uhr Philippuskirche Leipzig Probe für den öffentlichen Mitsingchor
  • So, 5.6. 18 Uhr Philippuskirche Leipzig Konzert „Singet dem Herrn ein neues Lied“ (mit Beteiligung des „Mitsingchores“ bei Kuhnaus „Magnificat“

Ich kann schon jetzt sagen: das wird großartig, und ich hoffe natürlich sowohl auf rege Beteiligung an den Workshops als auch auf viel Publikum, das wir mit der Musik Johann Kuhnaus, die uns allen über die Jahre so sehr ans Herz gewachsen ist, begeistern können.

Zu guter Letzt noch der Hinweis auf einige Texte, die aus Anlaß des Jubiläums schon erschienen sind bzw. noch erscheinen werden, so zum Beispiel im Bach-Magazin, für das ich eine biographische Würdigung verfassen durfte (am Ende dieser Seite zu finden) – und auch im nächsten Heft „Musik & Kirche“ wird es einen ausführlichen Text geben, der sich noch etwas eingehender mit konkreten Vokalkompositionen beschäftigt. Bleiben Sie also am Ball, ich werde hier sicherlich informieren.

In diesem Sinne also auf bald!
Ihr
David Erler

Lebenszeichen – drei neue CDs

Längere Zeit war es ein wenig stiller auf meiner Website – der Hauptgrund war wohl eine Mischung aus wachsender allgemeiner Unsicherheit im Kulturbereich auf der einen und viel politischem Engagement auf der anderen Seite. Aber das heißt natürlich nicht, daß mein Gesang brachliegt. Nein, Gott sei Dank ist das Gegenteil der Fall!

Ich nehme hiermit also den Faden wieder auf, und ich freue mich, zunächst drei neue CDs vorstellen zu können!

Zum einen ist beim Label cpo soeben Vol. 6 unserer Kuhnau-Gesamteinspielung erschienen. Diesmal ist das Thema – trotz Schnee auf dem Cover – die Himmelfahrt Christi. Und neben zwei sehr unterschiedlichen Solowerken (eines für Sopran, das andere für Tenor und eine überraschend virtuose Soloposaune) gibt es drei größerbesetzte Kantaten, aus denen eine für mein Dafürhalten noch einmal herausragt: „Lobet, ihr Himmel, den Herrn“ nämlich! Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, daß wir hier ein echtes kleines Himmelfahrtsoratorium von Kuhnau vorliegen haben. Eine lohnende Entdeckung! Und natürlich wie gewohnt kongenial von der Silbermann-Orgel in der Georgenkirche zu Rötha aus geleitet von unserem spiritus rector Gregor Meyer.

Zum anderen war eines der ganz wenigen Projekte, die im Sommer dieses Jahres „fast normal“ (also mit Auslandsreise, Hotelaufenthalt und großer Besetzung) stattfanden, eine CD-Produktion in Danzig. Mehrere Werke von Johann Valentin Meder wurden dafür vom Goldberg Baroque Ensemble unter der Leitung von Andrzej Szadejko erstmalig wieder aufgeführt, und die entsprechende CD ist nun beim Label MDG erschienen.

Und außerdem ist rechtzeitig auch eine ganz echte Weihnachts-CD erschienen, die wir zu Beginn des Jahres noch aufnehmen konnten: die Weihnachtshistorie von Tobias Zeutschner, Organist und Komponist in Breslau. Sehr stimmungsvolle und zugleich festliche Musik, die ich mit tollen Kollegen von Weser-Renaissance Bremen unter der Leitung von Manfred Cordes aufnehmen durfte. Neben weiteren zumeist großbesetzten weihnachtlichen Festmusiken konnte ich übrigens auch ein kleines Solowerk für Alt beisteuern.

Herzliche Empfehlung also für diese drei wunderbaren Platten, gerade in diesen stillen Zeiten!

Ein kleiner Ausflug deshalb auch noch in’s politische Engagement: bei der ersten #AlarmstufeRot-Demonstration (ein kurzer Bericht darüber ist auch auf meiner Petitionsseite ganz unten zu finden) in Berlin am 09.09.2020 wurde ich von einem Kamerateam von arte begleitet. Aufgrund der Aktualität des Themas hat man die entsprechende Dokumentation nun vorgezogen, sie ist ab sofort in der arte-Mediathek zu finden und äußerst empfehlenswert! Ich komme nur kurz zu Wort, aber die gesamte Sendung ist geradezu vorbildlich in ihrer sachlichen Ausgewogenheit und umfassenden Betrachtung eines sehr komplexen Themas. Dringende Empfehlung also auch dafür!

Weitere Neuigkeiten folgen sehr bald, bleiben Sie mir bis dahin gewogen!
Und bleiben Sie weiterhin zuversichtlich und behütet –
Ihr
David Erler

Von Weihnachten zur Passion

Der Weihnachtsfestkreis ist noch nicht vergangen, da klopft die Passionszeit bereits an die Tür: nämlich in Form einer neuen CD! Im Januar 2019 durfte ich mit dem Ensemble Weser-Renaissance bereits das vierte Jahr in Folge in Wolfenbüttel zu Gast sein, jeweils mit Musik von Komponisten, die eng mit der Musikgeschichte dieser ehemaligen Residenzstadt verbunden sind. 2019 also war dies Johann Theile, und wir brachten seine intime und berührende „Matthäuspassion“ zur Aufführung und danach auch auf CD. Das Ergebnis liegt nun vor.

Passenderweise bin ich aber auch diesen Januar wieder mit Weser-Renaissance in Wolfenbüttel. Und diesmal ist das Programm noch etwas passender zur Nachweihnachtszeit: am Sonntag, den 26.01.2020, führen wir mehrere Kantaten von Georg Caspar Schürmann auf, darunter eine Weihnachts- und eine Neujahrskantate. Wer es nicht ins Konzert schaffen sollte, der darf beruhigt sein: am 11.02.2020 um 20.03 Uhr sendet Deutschlandfunk Kultur den Mitschnitt. Und 2021 wird dann erneut eine CD erscheinen…

Außerdem habe ich etliche neue Konzerttermine veröffentlicht – vielleicht sehen wir uns ja bei einem meiner nächsten Konzerte?

Herzlich –
Ihr
David Erler

Kuhnau Vol. 5 ist da!

Es gibt Neuigkeiten von unserem Kuhnau-Projekt – nämlich die neueste CD-Veröffentlichung! Soeben beim Label cpo erschienen, ist Vol. 5 für mich persönlich ein echtes programmatisches Highlight der Reihe. Und natürlich auch ein großartiges Weihnachtsgeschenk!
Neben einem der ganz wenigen schon bekannteren Werke, nämlich „Gott, sei mir gnädig“ (das zurecht bekannter ist und auch öfter aufgeführt wird, weil es einfach großartige Musik ist), gibt es zwei tolle Solokantaten: eine für Sopran, die Isabel Schicketanz ganz zauberhaft singt – und, so möchte ich bei aller Bescheidenheit als Herausgeber der Noten feststellen, wohl erstmals mit vollständig richtigem Text -, und eine weitere für Baß, ebenso gut gesungen von Friedemann Klos.

Außerdem gibt es die Ersteinspielung von „Singet dem Herrn ein neues Lied“, einer Psalmvertonung, die mich vor allem durch ihre lautmalerische Umsetzung des Textes im Mittelteil begeistert. Und abgerundet wird die CD mit einer weiteren Kantate, die für mich zum Schönsten gehört, was von Kuhnau bekannt ist: „Ich habe Lust, abzuscheiden“. Eigentlich ist da jeder einzelne Satz ganz besonders (vor allem die sehr kurzen, aber unglaublich intensiven Binnen-Chöre), aber am Ende toppt das eine seiner ergreifendsten Choralvertonungen zu „Mit Fried und Freud ich fahr dahin“.
Und hier nun kann auch der in einer der letzten News-Meldungen angekündigte Interpretationsvergleich realisiert werden, denn eben diese Kantate durfte ich auch schon mit L’arpa festante für die CD „Einsamkeit, o stilles Wesen“ einspielen. Wenn Sie sich tatsächlich auf diesen Vergleich einlassen, dann schreiben Sie mir doch gern, was Ihnen dabei auffällt, das würde mich interessieren und freuen!
Auf einen entscheidenden Unterschied möchte ich aber gleich selbst hinweisen: auf unserer Kuhnau-CD spielt unser Leiter Gregor Meyer wieder kongenial die Silbermann-Orgel in der Georgenkirche zu Rötha, die Kuhnau selbst einst mit eingeweiht hat. Das muß man gehört haben!

Nun wünsche ich Ihnen eine gesegnete und möglichst besinnliche Adventszeit! Vielleicht sehen wir uns ja bei einem meiner nächsten Konzerte?

Ihr
David Erler

CD-Neuheiten bei cpo

Meine Website nimmt immer klarere Formen an, und die meisten Bereiche sind schon auf dem neuesten Stand, worüber ich mich sehr freue. Die Diskographie allerdings ist noch in Arbeit, was auch dazu führt, daß einige neue CDs noch nicht eingearbeitet sind, die ich deshalb gern an dieser Stelle vorstellen möchte. Alle stammen diesmal aus dem bewährten Hause cpo.

Besonders geehrt fühle ich mich, nun zum ersten Mal eine CD mit einem der Pioniere der Alten Musik in Deutschland aufgenommen und veröffentlicht zu haben, nämlich mit Hermann Max. Etliche Konzerte durfte ich bereits mit ihm singen, und ihm Rahmen der Fasch-Festtage in Zerbst entstand 2017 auch eine Platte mit Vokal- und Instrumentalwerken von Johann Friedrich Fasch: tolle Musik, die auf jeden Fall ihre Entdeckung wert ist. Mit mir gemeinsam musizieren Veronika Winter, Tobias Hunger und Matthias Vieweg sowie die Rheinische Kantorei und das Kleine Konzert, alle unter der inspirierenden Leitung von Hermann Max.


Manfred Cordes mit seinem Ensemble Weser-Renaissance Bremen muß im gleichen Atemzug genannt werden: auch dieses Ensemble, das soeben seinen 25. Geburtstag feiert, sorgt schon und noch immer für Pioniertaten in der Erschließung lang und zu Unrecht vergessener Musik. Eine ganze Reihe CDs durfte ich mit Weser-Renaissance bereits aufnehmen, und auch die jüngste Neuerscheinung beinhaltet großartige, gleichwohl äußerst selten zu hörende Musik: italienische Madrigale und Orgelwerke von Jean/Giovanni de Macque, einem franko-flämischen Komponisten, der die meiste Zeit seines Lebens in Italien verbrachte und arbeitete. Es empfiehlt sich übrigens gerade bei solchen Aufnahmen, hin und wieder einmal die Gesangstexte im Booklet nachzuverfolgen, denn wie de Macque Wort und Musik verknüpft, war auch für uns Ausführende enorm beeindruckend und kunstvoll. Zu hören auf dieser neuen Platte:


Last, but no least: unser Kuhnau-Projekt geht beständig voran. Soeben erschienen ist die vierte Folge der Gesamtaufnahme, und soviel darf ich verraten: das bedeutet, es ist „Bergfest“.
Auf dieser Volume 4 sind nun erstmals einige kleinerbesetzte Kompositionen zusammengefasst: vier Solokantaten werden ergänzt mit zwei fünfstimmigen Begräbnismotetten (die Noten erscheinen übrigens in diesen Tagen bei Breitkopf & Härtel, und in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift „Chormusik“ wird es dazu auch ein Interview mit mir geben) sowie einer Choralkantate über „Was Gott tut, das ist wohlgetan“. Aufgenommen wurde diese CD wie gewohnt in Rötha, diesmal allerdings in der Marienkirche, die ebenfalls über eine wunderbare Silbermann-Orgel verfügt. Aber hören Sie doch selbst und bleiben Sie dem Kuhnau-Projekt gewogen!


Mit einem Klick auf das jeweilige Cover gelangen Sie übrigens zur entsprechenden Bestellseite, wo sie auch jeweils in die einzelnen Tracks kurz hineinhören können. Demnächst geht das auch in meiner eigenen Diskographie – stay tuned…

Herzlich –
Ihr
David Erler