Jahresrückblick 2020 – auf ein Neues!

Was für ein Jahr! Es begann für mich als „business as usual“ (und auch „at its best“), nämlich mit einem „Messiah“ zum Neujahr in der Dresdner Frauenkirche. Aber schon bald war nichts mehr wie geplant, aus den bekannten Gründen.
Vieles von dem, was mich dann stattdessen aktiv bleiben ließ, habe ich schon in einer gesonderten Rubrik dieser Website (mit etlichen Unterpunkten) teils ausführlich berichtet.

Aber ich habe für mich persönlich noch einmal eine kleine Statistik erstellt, die die Auswirkungen dieses Jahres etwas greifbarer macht:

  • Corona-bedingt wurden mir insgesamt 47 Veranstaltungen (Konzerte, Gottesdienste u.ä.) abgesagt – ein sehr geringer Teil davon soll zu späteren Zeitpunkten nachgeholt werden (wir werden sehen…), und von immerhin drei wunderbaren Veranstaltern bekam ich ein Ausfallhonorar gezahlt, wofür ich sehr dankbar bin!
  • Für 2021 habe ich jedoch auch schon mehrere Absagen erhalten…
  • Ich durfte an insgesamt 22 Alternativ-Veranstaltungen teilnehmen, vor allem Streamings (18 an der Zahl), Gottesdienste usw.
  • Trotz aller Einschränkungen war ich an sage und schreibe 10 (!) CD-Produktionen beteiligt.
  • Insgesamt hatte ich 26 „echte“ Konzert- bzw. Gottesdienstprojekte mit (teils sehr reduziertem) Publikum.
  • Ich war Teilnehmer an mindestens 6 Demonstrationen bzw. Kundgebungen, auf dreien davon hielt ich selbst Reden bzw. kleinere Wortbeiträge.

Außerdem gab es trotz allem einige echte Höhepunkte, so z.B.:

  • meine Mitwirkung an DER Passion zur Situation am Karfreitag 2020 aus der Leipziger Thomaskirche und beim „Bach-Marathon“, der Ersatzveranstaltung für das abgesagte Bachfest Leipzig;
  • zwei CD-Produktionen im wunderschönen Gdansk;
  • eine CD-Aufnahme mit Bachkantaten unter der Leitung des Thomaskantors Gotthold Schwarz, mit Teilen des Thomanerchores in der Thomaskirche Leipzig;
  • die Aufnahme meiner ersten Solo-CD, auch dank eines unglaublich erfolgreichen Crowdfundings;
  • die Premiere von „Encountering Bach“ meines lieben Freundes David Chin, und zusätzlich sein kleiner „Solo-Film“ mit unserem Gespräch über Bachs Musik und Glauben;
  • die Uraufführung einer eigens entstandenen „Covid-Oper“ Anfang Dezember, unter anderem mit einer Neukomposition auf einen Text von mir selbst (aus einer meiner Demonstrations-Reden dieses Jahres);
  • „mein“ erster Opus-Klassik-Preis, als Mitwirkender an der „Heinrich-Schütz-Gesamteinspielung“ mit dem Dresdner Kammerchor und Hans-Christoph Rademann;
  • Palestrina – A global prayer for the people“ – ein 24-Stunden-Live-Musikgebet aus dem Augsburger Dom;
  • mein zeitweiser Wiedereinstieg beim Calmus Ensemble, als Krankheitsvertretung meines Altkollegen – unser gemeinsames Weihnachtskonzert steht noch immer online zum Anschauen bereit;
  • eine schier unglaubliche Medienpräsenz, vor allem natürlich aufgrund meines politischen Engagements im Rahmen einer überaus erfolgreichen Petition;
  • ein enormer Zusammenhalt unter den zahlreichen Musiker-, Künstler, Freiberufler-KollegInnen des ganzen Landes.
  • Zahlreiche Freunde, Bekannte, Musikfreunde u.a. entschieden sich zudem, mich und meine Familie privat zu unterstützen und halfen mir damit, nach wie vor an meinem Beruf festzuhalten. 1000 Dank an dieser Stelle für diese ermutigenden Gesten!

 

Ich wünsche uns allen ein gesegnetes Weihnachtsfest (gehabt zu haben), und sodann einen guten Start in ein ebenso gesegnetes, erfülltes und hoffentlich grundsätzlich wieder ermutigenderes neues Jahr 2021! Bleiben Sie alle hoffnungsfroh und zuversichtlich – und natürlich der Musik und der Kunst gewogen!

Wenn Sie mögen, können Sie das Jahr beschließen mit einem Orgelkonzert zum Silvesterabend. In der Thomaskirche Leipzig spielt Thomasorganist Ullrich Böhme Werke von Bach und Gigout, als Gast des Calmus Ensembles bin ich an drei ergänzenden Chorälen beteiligt.
Mit dem Text eines der Choräle möchte ich diesen Blog-Eintrag beschließen:

„Das alte Jahr vergangen ist;
wir danken dir, Herr Jesu Christ,
dass du uns in so großer G’fahr
so gnädiglich behüt‘ dies Jahr.

Wir bitten dich, ewigen Sohn
des Vaters in dem höchsten Thron,
du wollst dein arme Christenheit
bewahren ferner allezeit.

Hilf, dass wir fliehn der Sünde Bahn
und fromm zu werden fangen an;
der Sünd‘ im alten Jahr nicht denk,
ein gnadenreiches Jahr uns schenk.“

 

Herzlich –
Ihr
David Erler

 

Hauskonzert als Hoffnungsspender

In Hongkong rollt gerade die zweite Corona-Welle. Deshalb müssen die Menschen dort nun erneut zuhause bleiben. Aus diesem Grund hat das Goethe-Institut Hongkong die Reihe „Hauskonzert“ ins Leben gerufen, bei der ab sofort jeden Donnerstag Musiker aus Deutschland den Menschen in Hongkong mit ihrer Musik ein wenig Hoffnung und Zuversicht nach Hause bringen.
Ich bin dankbar und freue mich, mit ganz wunderbaren Kollegen unter der Leitung von Gregor Meyer den Auftakt bilden zu dürfen. Es gibt eine Kantate von Johann Kuhnau über den Text von Psalm 121 („Ich hebe meine Augen auf“) sowie „Gott lebet noch“ aus dem Schemelli’schen Gesangbuch von Johann Sebastian Bach.
Ein wenig Musik also in diesen so unwirklichen Zeiten, die hoffentlich für Auferbauung sorgen kann:
„Gott lebet noch! Seele, was verzagst du doch?
Will dich alle Welt verlassen, du weißt weder aus noch ein,
Gott wird dennoch dich umfassen und im Leiden bei dir sein.
Gott ist, der es herzlich meinet, wo die Not am größten scheinet!
Seele, so bedenke doch: lebt doch unser Herrgott noch.“

In diesem Sinne: kommen Sie alle gut durch diese Zeit und bleiben Sie gesund und zuversichtlich!

Herzlich –
Ihr
David Erler

Meine Petition läuft noch immer weiter! Gern auch weiterhin teilen und unterschreiben.
Und auch der Pressespiegel erweitert sich nach wie vor.

Als Künstler im Corona-Shutdown

Durch die einschneidenden Maßnahmen der Regierung bin ich leider sängerisch momentan zum Nichtstun verdammt – alle meine Konzerte bis Ende April, z.T. bis in den Mai hinein wurden abgesagt. Dafür hat meine Petition, die um schnelle Hilfen für Freiberufler und Künstler in diesen unsicheren Zeiten wirbt, einen unglaublichen Zuspruch, und ich will auch hier noch einmal jedem einzelnen Unterstützer von Herzen danken! Ich hoffe für uns alle, daß diese große Aufmerksamkeit, dieser enorme Zusammenschluß hinter den Forderungen der Petition zu einem schnellen Handeln der Politiker führen wird.

Natürlich wäre ich am liebsten singenderweise in aller Munde bzw. Ohren, aber nun bin ich es eben als Initiator der Petition und Sprachrohr unzähliger Betroffener.
Alle Pressemeldungen und Interviews kann ich gar nicht mehr überblicken, deshalb hier eine kleine Auswahl:

 

 

 

 

To be continued…

Wem die Kunst am Herzen liegt, und wer mit mir hofft, daß nach diesen schweren Zeiten noch genügend Kulturschaffende übrig sein werden, der unterschreibe bitte auch weiterhin meine Petition. Ich bin guter Hoffnung, daß wir allein durch die schiere Anzahl an Unterstützern Gehör in der Politik finden können, selbst wenn ich mit meinem Vorhaben scheitern sollte, die Petition persönlich bei Minister Scholz abzugeben – eingereicht ist sie mittlerweile auf jeden Fall, und ich bleibe am Ball!
Noch einmal von Herzen Dank an jeden einzelnen Unterstützer der Petition!!! Und an all meine Kolleginnen und Kollegen, egal aus welcher Berufsgruppe: es ist mir eine Ehre, stellvertretend für Euch alle sprechen zu dürfen, danke für Eure Unterstützung und Euer Vertrauen! Tragt es gern weiter in die Medien, je mehr Aufmerksamkeit, desto besser! Schreibt an Eure Bundestagsabgeordneten und schildert ihm oder ihr Eure Situation, Eure Gedanken zu den Maßnahmenpaketen, Eure Hoffnungen, damit möglichst viele Politiker merken, daß das Anliegen wirklich drängend ist!

Und ganz wichtig: bleibt gesund und zuversichtlich und seid gesegnet alle miteinander! Ich freue mich darauf, nach alledem wieder mit Euch Musik machen zu dürfen!

Herzlich –
Ihr/Euer
David Erler

Und hier noch mein Beitrag zur Kampagne #dontstopcreativity von KREATIVES SACHSEN und Kreative Deutschland:

 

Das Bild der Mona Lisa mit Mundschutz stammt übrigens von Pixabay.